Pressemitteilung

Belgien unterstützt EU-Forderung nach Energiewende hin zu emissionsfreien Fahrzeugen

Belgien möchte eine führende Rolle bei der nachhaltigen Umgestaltung unserer Gesellschaft spielen. Wie im Regierungsabkommen beschrieben, hat sich unser Land das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % zu reduzieren. Die Föderalministerin Tinne Van der Straeten und der Vizepremierminister und Minister der Mobilität, Georges Gilkinet, haben heute einen Aufruf mitunterzeichnet, um auf europäischer Ebene ein genaues Datum für den schrittweisen Verkaufsstopp von neuen Benzin- und Dieselfahrzeugen festzulegen.

Belgien, neben Dänemark und den Niederlanden Spitzenreiter in Europa

Im Namen Belgiens unterstützten die Föderalministerin Tinne Van der Straeten und der Vizepremierminister und Minister der Mobilität Georges Gilkinet einen an die Europäische Kommission gerichteten Aufruf für einen Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen und die schrittweisen Abschaffung von Benzin- und Dieselfahrzeugen.

Diese Initiative entstand aus einem Aufruf Belgiens vor dem Energierat im Dezember 2020. Damit spielt Belgien zusammen mit Dänemark und den Niederlanden eine Vorreiterrolle in der europäischen Mobilisierung zur Reduzierung der Umweltauswirkungen des Straßenverkehrs.

Ein europäischer Aufruf für eine Wende in Sachen Energie, Wirtschaftlich, Soziales, Gesundheit und Umwelt

In einem von Österreich, Dänemark, Irland, Griechenland, den Niederlanden, Litauen, Luxemburg und Malta mitunterzeichneten Aufruf fordern wir die Kommission auf:

  1. Legen Sie ein Datum für den schrittweisen Verkaufsstopp von neuen Benzin- und Dieselfahrzeugen fest;
  2. Setzen Sie schon jetzt strengere CO2-Standards für Produzenten durch;
  3. Beschleunigen Sie die Entwicklung der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge, wie z. B. Ladestationen.

Die Ministerin der Energie Van der Straeten erklärt: „Mehr Elektrofahrzeuge auf dem Markt und auf unseren Straßen werden einen unbestreitbar positiven Effekt auf das Klima und die Luftqualität haben, aber auch auf eines der größten Hindernisse für den Durchbruch des Elektroautos, nämlich den Kaufpreis solcher Fahrzeuge. Die Erschließung dieses Marktsegments wird neue Arbeitsplätze schaffen. Der schwedische Automobilhersteller Volvo beispielsweise hat gerade beschlossen, bis 2030 ausschließlich Elektroautos zu bauen, und schätzt, dass dadurch 300 neue Arbeitsplätze in der Fabrik in Gent entstehen werden. Die Energiewende wird die Arbeitgeberin des nächsten Jahrzehnts sein.“

Die Mobilität 2.0 als Hebel für belgische und europäische Ambitionen

In Belgien ist der Verkehrssektor der einzige Sektor, in dem die Emissionen in den letzten Jahrzehnten gestiegen sind.

Diese Situation hat einen erheblichen Einfluss auf die Schwierigkeiten unseres Landes, seine Klimaziele zu erreichen. In Flandern ist der Verkehrssektor die zweitgrößte Quelle für Stickstoffemissionen und verschiedene andere Formen der Luftverschmutzung (Feinstaub, schwarzer Kohlenstoff, Schwefelemissionen), die vor allem in städtischen Gebieten ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellen. Die schwächsten Teile der Bevölkerung, wie z. B. ältere Menschen oder Kinder, sind am meisten von dieser Luftverschmutzung betroffen.

Georges Gilkinet, Vizepremierminister und Minister der Mobilität: „Unsere Reisegewohnheiten haben Auswirkungen auf die Umwelt, die Menschen, die Wirtschaft und die öffentliche Gesundheit, die wir alle, und insbesondere die Schwächsten, tragen müssen. Wir können jetzt nicht länger gleichgültig oder untätig zusehen. Diese Regierung hat sich entschlossen, zu handeln, indem sie im Mehrheitsabkommen klare Ambitionen formuliert hat. Ich möchte dazu beitragen, indem ich diesen mit meiner Kollegin, der Ministerin der Energie, gestarteten Aufruf unterstütze, der darauf abzielt, die Umweltauswirkungen des Verkehrssektors zu reduzieren. Eine klare Weichenstellung auf europäischer Ebene ermöglicht den betroffenen Herstellern Innovationen zugunsten von erschwinglichen emissionsfreien Autos für diejenigen, die sie brauchen. Ich bin überzeugt, dass die Mobilität 2.0 gemeinsamer, sicherer und umweltfreundlicher sein wird.“

Ein genaues Datum für die Einstellung des Verkaufs von Fahrzeugen mit Benzin- und Dieselmotoren würde Investitionen in die Forschung und Entwicklung alternativer Antriebe, wie Elektro- und Wasserstofffahrzeuge, ankurbeln. Dies würde auch den Wettbewerb auf dem Markt für Elektro- oder andere Fahrzeuge ankurbeln, die Umweltbelastung durch diese Fahrzeuge senken, den Kaufpreis drücken und damit ein großes Hindernis für den Durchbruch solcher Fahrzeuge beseitigen.

Elektrofahrzeuge bieten zudem auch in Bezug auf die Energieeffizienz einen deutlichen Vorteil, denn sie nutzen die Energie viel effizienter als Verbrennungsmotoren. Bei einer vollständigen Elektrifizierung (und einer konstanten Anzahl an gefahrenen Kilometern) wäre der Energieverbrauch im Verkehrssektor viel geringer als heute, was ein wichtiger Gewinn für das Klima ist.

Und schließlich ist es wichtig, auf europäischer Ebene Maßnahmen zu ergreifen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten und zu verhindern, dass sich der Automobilmarkt in den verschiedenen EU-Ländern unterschiedlich schnell entwickelt.