Flughafen Brüssel: Neues Gebührenmodell für die An- und Abfluggebühren soll leiseren und umweltfreundlicheren Flugverkehr fördern und Kurzstrecken unattraktiver machen
Auf Vorschlag des Ministers für Mobilität hat der Ministerrat ein neues Gebührenmodell für die An- und Abfluggebühren beschlossen, die Fluggesellschaften an skeyes zahlen, um die Terminaldienste am Flughafen Brüssel zu nutzen. Dies ist die erste Etappe des Fahrplans von Minister Georges Gilkinet, um die Lärm- und Umweltbelastung durch an- und abfliegende Flugzeuge am Flughafen Brüssel zu reduzieren und so die Anrainerbevölkerung zu entlasten. Die Fluggesellschaften werden ermutigt, leistungsfähigere Flugzeuge einzusetzen oder in eine neue Flotte zu investieren, um von Brüssel-Zaventem aus zu operieren – insbesondere in den Ruhezeiten, morgens, abends und nachts.
Das neue Gebührenmodell, das in einem Zusatz zum Managementvertrag von skeyes eingeführt wird, fügt ein Kriterium im Zusammenhang mit der Luftqualität (NOx), ein Kriterium im Zusammenhang mit den Treibhausgasemissionen (CO2) sowie ein Kriterium für Flüge von unter 500 Kilometern (gemäß der Definition im Rahmen des „Boardingbeitrags“) hinzu. Das lärmbezogene Kriterium, das bereits in die derzeitige Gebührenberechnung einfließt, wird geändert, um Nachtflüge sowie Flugzeuge mit einer Lärmquote (QC), die über der zulässigen Lärmquote für den betreffenden Zeitraum liegt, unattraktiver zu machen und somit leisere Flugzeuge und Gesellschaften mit einer jüngeren Flotte zu begünstigen. Die Gebühren werden auch für Flugzeuge erhöht, für die heute keine Lärmquote gilt, d. h. Privat- oder Geschäftsjets, deren Umweltverschmutzung pro Passagier/-in bei Weitem höher liegt als bei Linienflugzeugen. Konkret werden die Gebühren im Durchschnitt von -25 % je nach Leistung des Flugzeugs und Tageszeit bis zu +40 % variieren.
Das neue Gebührenmodell soll am 1. April 2023 in Kraft treten; dies entspricht dem Beginn der Sommersaison für die Fluggesellschaften.
Georges Gilkinet: „Die Lärmbelästigung der Anwohner/-innen des Flughafens Brüssel – und zwar sowohl in Flandern als auch in Brüssel und Wallonien – muss sich ändern. Der Status quo ist in dieser Angelegenheit, die für die Bevölkerung in den überflogenen Gebieten unabhängig von ihrem Wohnort besonders belastend ist, nicht mehr hinnehmbar. Hierzu habe mich bei meinem Amtsantritt verpflichtet und arbeite seither daran – indem ich den Dialog suche sowie Schritt für Schritt und methodisch vorgehe. Denn die Vorgehensweise muss unbedingt geändert werden, wenn man diese Angelegenheit aus der politischen und gemeinschaftlichen Sackgasse herausholen will, in der sie seit über 30 Jahren steckt. Mit einem klaren Ziel: pragmatische Lösungen zu finden, um alle Anwohner/-innen zu entlasten. Der Königliche Erlass über variable Gebühren ist hierfür ein erster wichtiger Schritt. In den nächsten Monaten müssen jedoch weitere Schritte folgen, um einen echten Unterschied zu erreichen.“
Zur Erinnerung: Der Ministerrat hat bereits am 2. Dezember auf Vorschlag des föderalen Ministers für Mobilität Georges Gilkinet beschlossen, 2.745.000 Euro freizugeben, damit die belgische Flugsicherung skeyes in Zusammenarbeit mit den Fluggesellschaften und dem Flughafen Brüssel umweltfreundlichere und leisere Flugverfahren testen kann.