Pressemitteilung

27 akkreditierte Zentren für sichere Freizeitschifffahrt

BRÜSSEL 2. Juli 2021 - Ab dem 1. Juli 2021 ändern sich die Regeln für die Erteilung eines Bootsführerscheins. Wie beim Autoführerschein sind nun eine theoretische und eine praktische Prüfung erforderlich, um auf unseren Wasserstraßen und auf der Nordsee fahren zu können. Nach ausführlichen Beratungen mit dem Sektor haben der Vizepremierminister und Minister für Mobilität, Georges Gilkinet, und der Vizepremierminister und Minister für die Nordsee, Vincent van Quickenborne, den Rechtsrahmen für sicherere Gewässer angepasst und verstärkt. Am Freitag, dem 2. Juli, überreichte Georges Gilkinet dem Bruxelles Royal Yacht Club (BRYC) offiziell seine Anerkennung als eines von 27 zugelassenen Praxisprüfungszentren.

Vizepremierminister Georges Gilkinet besuchte den Bruxelles Royal Yacht Club, um das Inkrafttreten einer großen Reform für die Sicherheit der Sportschifffahrt zu begrüßen, die gemeinsam mit dem Sektor und unter der Leitung seines Kollegen Vizepremierminister Vincent Van Quickenborne erarbeitet wurde.

 

Wer ein Auto im Straßenverkehr führen will, muss einen Führerschein erwerben. Dazu müssen eine theoretische und eine praktische Prüfung abgelegt werden. Diese Vorgehensweise wird nun auf den Bootssport ausgeweitet. Seit dem 1. Juli muss jeder, der einen Bootsführerschein erwerben möchte, auch eine praktische Prüfung ablegen.

Zusätzlich zur theoretischen Prüfung wird nun eine neue praktische Prüfung den 6-stündigen praktischen Kurs oder die obligatorischen 12 Praxisstunden in Begleitung eines Führerscheininhabers ersetzen. Die Bewerber werden auf praktische Kenntnisse und bestimmte Fähigkeiten geprüft.

So sind die Freizeitkapitäne besser vorbereitet, bevor sie auf das Wasser gehen. Dies erhöht die Sicherheit auf den belgischen Binnenwasserstraßen und den stark befahrenen Seewegen der belgischen Nordsee.

 

27 zugelassene Praxiszentren

Die praktischen Prüfungen finden in spezialisierten Prüfungszentren statt, die von den Ministern zugelassen sind und vom FÖD Mobilität und Verkehr beaufsichtigt werden.

Die Prüfungen können in einem der 27 zugelassenen Prüfungszentren in ganz Belgien abgelegt werden, darunter auch im Bruxelles Royal Yacht Club.

Es gibt für die praktischen Prüfungen auch klare Anforderungen hinsichtlich der Kenntnisse und Fertigkeiten, wie z. B. die Beachtung der Vorfahrtsregeln, die Durchführung der erforderlichen Kontrollen vor und nach der Bootstour und die Durchführung von Manövern. Darüber hinaus müssen die Prüfer bestimmte Zertifizierungs- und Erfahrungsanforderungen erfüllen. Sie müssen mindestens im Besitz eines der Prüfung entsprechenden Befähigungsnachweises sein und eine ausreichende Anzahl von Navigationsstunden in jüngerer Zeit nachweisen.

Diese Änderung wird zur Sicherheit der Freizeitkapitäne auf unseren Wasserstraßen und zu einer besseren und professionelleren Verwaltung des Freizeitschifffahrtssektors in Belgien beitragen.

Vor dem 1. Juli 2021 erteilte Führerscheine bleiben gültig. Ab dem 1. Juli werden zwei Arten von Führerscheinen ausgestellt: Motorbootführerscheine und Segelscheine. Diese Unterteilung ist auf dem neuen Führerschein angegeben.

 

Reform der Sportschifffahrt

Seit September 2019 wird die neue Gesetzgebung für die Freizeitschifffahrt schrittweise eingeführt. Der Schwerpunkt dieser Reform liegt auf Vereinfachung, Modernisierung und erhöhter Sicherheit.

Sie entstand nach einer langen Konsultationsphase über die föderale Konsultationsplattform für die Freizeitschifffahrt, die durch eine umfassende Online-Umfrage in diesem Bereich ergänzt wurde. Mit Nutzern, Dienstleistern und Interessengruppen fanden Konsultationen statt.

 

Georges Gilkinet, Vizepremierminister und Minister für Mobilität: „Segel setzen, ablegen, Mann-über-Bord-Manöver... da kann man nicht improvisieren. Ich bin davon überzeugt, dass der nach einer umfassenden Konsultation des Sektors angepasste Rechtsrahmen es allen ermöglichen wird, in völliger Freiheit zu segeln und dabei Unfälle zu vermeiden und sogar Leben zu retten. Die 27 akkreditierten Zentren werden darüber wachen. Als Minister für Mobilität möchte ich die Sportschifffahrt zu mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit begleiten, damit alle Menschen Momente der Freude auf dem Wasser genießen können.“

 

Vincent Van Quickenborne, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für die Nordsee: „Durch einen praktischen Test erhöhen wir die Standards für alle, die auf den Gewässern fahren. Dies ist wichtig für die Sicherheit der Wasserstraßen, sowohl auf Binnengewässern als auch in den stark befahrenen Seegebieten der belgischen Nordsee. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wurden 27 Praxiszentren für die Durchführung der Prüfung zugelassen. Diese Zentren entsprechen den höchsten Standards. Dies trägt zu einem sichereren Bootsverkehr in Belgien bei.“

 

Bart Heylbroeck, Generaldirektor a.i. der Generaldirektion Schifffahrt des Föderalen Öffentlichen Dienstes Mobilität und Verkehr: „Eine konstruktive Konsultation mit dem Sektor hat zu einem neuen, modernen Ansatz für die Sportschifffahrt geführt. Künftig werden die Führerscheine erteilt, nachdem auch die praktischen Fähigkeiten nachgewiesen wurden. Für diese praktischen Prüfungen stützen wir uns auf das umfangreiche Fachwissen der belgischen Segelschulen und wachen als Verwaltung über Qualität und Einheitlichkeit. Auf diese Weise erhöhen wir gemeinsam die Sicherheit auf dem Wasser.“

 

Michel Clouwaert, Kommodore des BRYC: „Seit fast 60 Jahren bereitet die Segelschule des BRYC Schüler auf die belgischen Segelprüfungen vor. Die zunächst rein theoretische Ausbildung wurde bald durch praktische Kurse ergänzt. Heute knüpft das neue Zentrum für praktische Prüfungen der Brussels Sailing Academy an diese lange Tradition an, deren Hauptziel schon immer die Ausbildung verantwortungsbewusster Sportbootführer war. Besonderer Wert wird daher auf ein gutes Verständnis der Materie und der Vorschriften, die Entwicklung der „Seemannschaft“ und die sichere Navigation gelegt. Der BRYC möchte zur Verbesserung der Sicherheit auf dem Wasser und zu mehr Spaß am Bootssport beitragen.“